Zuckertechnische Fachausdrücke

Begriff Beschreibung Erläuterung
Abkochen Verdampfungskristallisation nach Ende des Zuziehens bis zum Erreichen des vorgeschriebenen Trockensubstanzgehalts im fertigen Magma historischer Begriff
Ablauf Oberbegriff für alle beim Zentrifugieren anfallenden Sirupe
Abspritzen Entladen der Rüben mittels Wasserstrahls
Affinade Durch Affinieren gereinigter Zucker (C-Zucker)
Affinieren Herstellen eines Magmas durch Mischen von Zucker und Sirup und anschließendes Zentrifugieren, eventuell mit Decken
Alkalität, effektive Maß für die Alkalität der Säfte nach der Saftreinigung; Ermittlung durch Titration von Filtrat des Schlammsafts 1 auf pH = 9,25 unter Abzug der Gesamthärte historischer Begriff
Alkalität, natürliche Wie effektive Alkalität Titration auf pH = 8,2 (Phenolphthalein)
Alkalität, optimale Alkalität von Filtrat des Schlammsafts 2 bei Carbonatation bis zum Minimum des Calciumgehalts
Alterierte Rüben siehe: Rüben, alterierte
Aschegehalt Zahlenangabe nur mit Kennzeichnung der Analysenmethode (Sulfatasche, Carbonatasche, Rohasche, Leitfähigkeitsasche)
Beinige Rüben Siehe: Rüben, beinige
Belüften der lagernden Rüben Durchleiten von Luft zur Einhaltung der gewünschten Lagerungstemperatur
Bereinigter Zuckergehalt Siehe: Zuckergehalt, bereinigter
Blatt Siehe: Rübenblatt
Carbokalk In Handelsform gebrachter Carbonatationsschlamm Auch: Carbonatationskalk
Carbonatation Verfahrensschritt der Saftreinigung, bei dem kohlendioxidhaltiges Gas in den gekalkten Saft eingeleitet wird (z.B. 1. Carbonatation, 2. Carbonatation)
Carbonatationsgas Gas mit höherem Kohlendioxidgehalt zur Verwendung in der Carbonatation; Kalkofengas
Carbonatationskalk Siehe: Carbokalk
Carbonatationsschlamm Durch Kalk und Kohlendioxid gefällter Niederschlag, der im Gemisch mit mehr oder weniger Flüssigkeit schlammartige Konsistenz besitzt Kurzbezeichnung: Schlamm
Carbonatieren Einleiten von kohlendioxidhaltigem Gas in den gekalkten Saft
Chargendauer a) Bei der Verdampfungskristallisation:Zeit vom Beginn des Einziehens bis zum Beginn des nächsten Einziehens. b) Zeit vom Beginn des Füllens einer Zentrifuge bis zum Beginn des nächsten Füllens
Deckablauf Beim Decken anfallender Sirup Nicht: Weißablauf
Decken Waschen der Kristalle mit Sirup, Wasser oder Dampf beim Zentrifugieren
Dekantat Nicht: Klarsaft
Dekanteur Apparat zum Anreichern von Niederschlag im Schlammsaft durch Sedimentieren
Denaturierung Gezielte Veränderung der Rübenzellen, meist durch Wärmeeinwirkung, als Voraussetzung für die Extraktionsarbeit Nicht: Plasmolyse
Dicksaft Konzentrierter Saft nach der Eindampfung
Dünnsaft Gereinigter Saft vor der Eindampfung
Effektive Alkalität Siehe: Alkalität, effektive
Eindickfilter Apparat zum Anreichern von Niederschlag im Schlammsaft durch Filtrieren
Einkeimiges Saatgut Siehe: Saatgut, einkeimiges
Einspritzwasser Wasser für eine Einspritzkondensation
Einzug Der Kristallisation zugeführte Sirupe, Lösungen oder Suspensionen
Erdabscheider Beispiel: Rollenrost, Stabtrommel, Vibrator Nicht: Schmutzabscheider oder Schmutzfänger
Erdanhang Den Rüben anhaftende Erde, bezogen auf die Masse der reinen (erdfreien) Rüben
Extrahierte Schnitzel Siehe: Schnitzel, extrahierte
Extraktion Verfahrensschritt zur Saftgewinnung aus Zuckerrüben Nicht: Diffusion, da die Diffusion ein (physikalischer) Teilvorgang der Extraktion ist. Nur historische Begriffe (Diffusionsbatterie) werden beibehalten.
Extraktionsfrischwasser Der Extraktionsanlage zusätzlich zum Preßwasser zugeführtes, meist vorbehandeltes Wasser
Extraktionsgrad Im Rohsaft enthaltener Zucker, bezogen auf den eingeführten Zucker
Extraktionsverluste Anteil des eingeführten Zuckers, der nicht im Rohsaft enthalten ist, bezogen auf die Rübenmasse
Fallwasser Wasser aus einer Einspritzkondensation
Falschkorn Kristalle und Kristallaggregate unerwünschter Größe Nicht: Feinkorn
Farbe Unter bestimmten Bedingungen ermittelter Extinktionskoeffizient, multipliziert mit dem Faktor 1000 Gebräuchliche Meßwellenlängen sind 420 nm bzw. 560 nm. Bezugsgröße für den Extinktionskoeffizienten ist die Trockensubstanzkonzentration.
Farbtype Maßzahl für die visuelle Beurteilung von Weißzucker
Gesamtsäuren Relativer Wert für den Anionengehalt der Zuckerrüben bzw. von Zwischenprodukten, ermittelt unter bestimmten Bedingungen
Gesamtzuckergehalt Siehe: Zuckergehalt
Grünablauf Beim Zentrifugieren des Magmas anfallender Sirup
Handelsmelasse Melasse, die den jeweiligen Verkaufsvereinbarungen entspricht
Hochkochen Phase des diskontinuierlichen Verdampfungskristallisationsprozesses historischer Begriff
Hochtemperaturtrockner Verdunstungstrockner mit Trocknung im Bereich höherer Temperaturen
Impfen Mechanische oder thermische Einwirkung zum Zweck der Kristallkeimbildung Nicht: Schockimpfen bzw. Schocken
Invertzucker Gemisch aus gleichen Teilen Glucose und Fructose entsteht durch Hydrolyse von Saccharose (Inversion)
Kalibriertes Saatgut Siehe: Saatgut, kalibriertes
Kalkung Verfahrensschritt der Saftreinigung, bei dem gebrannter Kalk oder Kalkmilch in den Saft eingebracht wird (auch Vorkalkung, Hauptkalkung, Nachkalkung) siehe 9.1.2 Nicht: Scheidung, auch nicht in Wortverbindungen
Kalkungscarbonatation Verfahrensschritt der Saftreinigung, bei dem gleichzeitig Kalk und Kohlendioxid in den Saft eingebracht werden
Kandiszucker Nach besonderen Kristallisationsverfahren in großen Kristallen gewonnener Zucker Kurzbezeichnung: Kandis
Keimbildung Neuentstehen wachstumsfähiger kleiner Kristalle
Kieselsäure, schädliche Anteil des Kieselsäuregehalts im Kalkstein, der unter den Bedingungen der 2. Carbonatation in Lösung geht
Kleinpackung Einzelpackung bis 10 kg
Kläre Lösung aus gedecktem oder affiniertem Zucker Bezeichnung erfolgt nach der Herkunft des Zuckers entsprechend dem Kristallisationsschema (z.B. Weißzucker-2-Kläre, Rohzucker-1-Kläre)
Kopf Siehe: Rübenkopf
Krautabscheider Apparat zum Entfernen von im Schwemm- oder Waschwasser an die Oberfläche geschwemmten Pflanzenteilen Nicht: Krautfänger
Kristall Nicht: Korn, aber Korngrößenverteilung
Kristallaggregat Verwachsungsgebilde aus mehreren Kristallen Nicht: Konglomerat, Agglomerat oder Vielling
Kristallfuß Suspension mit einer definierten Anzahl von Kristallen als Basis für ein kontrolliertes Kristallwachstum zur Erzielung der gewünschten Korngrößenverteilung
Kristallgehalt Massenanteil der Kristalle im Magma
Kristallisat Beim Kristallisieren gewonnene Kristallmasse
Kristallisation Keimbildung und Wachstum von Kristallen oder Kristallaggregaten
Kristallisationsbrüden Dampf, der bei der Verdampfungskristallisation entsteht Nicht: Kochbrüden
Kristallisationsgeschwindigkeit Je Zeiteinheit gebildete Kristallmasse
Kristallisationsschema Festlegung der Kristallisationsstufen zur Gewinnung des Zuckers Nicht: Kochschema, Bezeichnung der Kristallisationsstufen, siehe Anhang
Kristallsuspension Gemisch aus Kristallen und Sirup
Kristallwachstumsgeschwindigkeit Massenzunahme des Kristallisats, bezogen auf die Zeit und die vorhandene Oberfläche
Kritische Übersättigung Siehe: Übersättigung, kritische
Köpfen Abtrennen des für die wirtschaftliche Zuckergewinnung nicht brauchbaren Rübenkopfs
Kühlungskristallisation Kristallisieren durch Kühlen der Kristallsuspension
Kühlungskristallisationseffekt Differenz zwischen der Reinheit des Muttersirups des Magmas zu Beginn und am Ende des Kühlungskristallisationsprozesses
Kühlungskristallisator Apparat zur Durchführung der Kühlungskristallisation Nicht: Kühlmaische
Lagerrüben Gelagerte Rüben (im Gegensatz zu frisch gerodeten Rüben)
Magma Kristallsuspension mit hohem Kristallgehalt
Maische Apparat mit Rührwerk im Bereich der Kristallisation zum Aufnehmen oder Herstellen eines Magmas
Melasse Nachproduktablauf
Melassierte Trockenschnitzel Siehe: Trockenschnitzel, melassierte
Messerkasten Kastenförmiger Messerhalter, der in die Schneidscheibe bzw. -trommel von Schneidmaschinen eingesetzt wird
Monogermes Saatgut Siehe: Saatgut, monogermes
Multigermes Saatgut Siehe: Saatgut, multigermes
Musanteil Anteil der Schnitzel unter 1 cm Länge
Nachmelassierte Trockenschnitzel Siehe: Trockenschnitzel, nachmelassierte
Nachprodukt Zucker geringer Reinheit der letzten Kristallisationsstufe in Weiß- und Rohzuckerfabriken
Natürliche Alkalität Siehe: Alkalität, natürliche
Naßentladung Entladen von Rüben durch Abspritzen Nicht: Elfa u.ä.
Naßschnitzel Kommerzieller Begriff für die zum Absatz bestimmten, teilweise entwässerten extrahierten Schnitzel
Nichtsaccharose In Rohstoffen und Produkten enthaltene Substanz außer Saccharose und Wasser
Nichtsaccharosegehalt Differenz zwischen dem Trockensubstanzgehalt und dem Saccharosegehalt Zahlenangabe nur mit Kennzeichnung der Analysenmethode
Nichtsaccharosestoffe Siehe: Nichtsaccharose
Nichtzucker Gebräuchlicher Sammelbegriff für alle in Rohstoffen und Produkten der Zuckerindustrie enthaltenen Substanzen außer Zucker und Wasser Meist bleibt unberücksichtigt, dass außer Saccharose auch andere Zuckerarten vorliegen können. Muss dieser Tatsache jedoch Rechnung getragen werden, dann gehören die anderen Zuckerarten nicht mit zum Nichtzucker.
Nichtzuckergehalt Differenz zwischen dem Trockensubstanzgehalt und dem Zuckergehalt im Sinne der Erläuterungen a und b zu Zuckergehalt Wird der Nichtzuckergehalt unter Verwendung des Gesamtzuckergehaltes ermittelt, so ist dieser als Summe der vorhandenen Zuckerarten zu errechnen.Zahlenangabe nur mit Kennzeichnung der Analysenmethode Hinweis: Bei dieser Definition bleibt unberücksichtigt, dass beim Trocknen außer Wasser auch andere flüchtige Substanzen verloren gehen können.
Nichtzuckerstoffe Siehe: Nichtzucker
Niedertemperaturtrockner Verdunstungstrockner mit Trocknung im Bereich niedriger Temperaturen
Nutschsirup Aus einem Magma durch Nutschen abgetrennter Sirup Nicht: Nutschprobe
Optimale Alkalität Siehe: Alkalität, optimale
Pilliertes Saatgut Siehe: Saatgut, pilliertes
Polarisation In der Zuckeranalytik eingebürgerte Bezeichnung für die optische Drehung eines Produktes der Zuckerindustrie in Prozent, gemessen unter definierten Bedingungen (ICUMSA), bezogen auf den unter den gleichen Bedingungen gemessenen Drehungswert reiner Saccharose
Presssaft Durch Pressen gewonnener Rübenzellsaft
Pressschnitzel Abgepreßte extrahierte Schnitzel
Presswasser Aus den Schnitzelpressen ablaufende Flüssigkeit
Presswasserpülpe Im Preßwasser enthaltene Teilchen von extrahierten Schnitzeln
Präzisionssaatgut Technisch einkeimiges Saatgut, hergestellt aus multigermem Saatgut
Raffinade Handelsbezeichnung für Weißzucker sehr hoher Reinheit
Raffinieren Umkristallisieren
Reduzierende Substanzen Siehe: Substanzen, reduzierende
Reinheit Zuckergehalt, bezogen auf den Trockensubstanzgehalt Nicht: Reinheitsgehalt, Reinheitsgrad, Reinheitsquotient oder Quotient. Zahlenangabe (meist in Prozet) nur mit Kennzeichnung der Analysenmethode.
Rohsaft In Extraktionsanlagen aus Zuckerrüben gewonnener Saft zur weiteren Verarbeitung
Rohsaftabzug Masse des aus der Extraktionsanlage für die Weiterverarbeitung entnommenen Safts, bezogen auf die eingeführte Rübenmasse Zahlenangabe meist in Prozent.
Rohsaftpülpe Im Rohsaft enthaltene Rübenteilchen
Rohzucker Kristallisierter Zucker geringerer Reinheit als Fertigprodukt in Rohzuckerfabriken oder als Zwischenprodukt in Weißzuckerfabriken mit Ausnahme des Nachprodukts Die Bezeichnung der einzelnen Rohzucker erfolgt entsprechend fallender Reinheit mit arabischen Zahlen (z.B. Rohzucker 1, Rohzucker 2)
Rübe Kurzbezeichnung für den Wurzelkörper der Zuckerrübenpflanze. Botanisch: der Reservestoffspeicherung dienende verdickte Hauptwurzel mit Hypokotyl
Rüben, alterierte Durch äußere Einflüsse in ihrer Verarbeitbarkeit geminderte Rüben Wenn eine genaue Beschreibung gewünscht wird, ist z.B. der Ausdruck frostgeschädigte Rüben zu verwenden (nicht Frostrüben).
Rüben, beinige Rüben mit mehr als einer Pfahlwurzel
Rübenblatt Im landwirtschaftlichen Sinn: Rübenblatt mit Kopf Kurzbezeichnung: Blatt. Botanisch: Assimilationsorgan der Zuckerrübenpflanze, bestehend aus Blattspreite und Blattstiel
Rübenbrei Speziell für die Analyse bereitete Rübenprobe in Breiform
Rübenbreifräse Apparat zum Herstellen von Rübenbrei aus einzelnen Rüben
Rübenbreisäge Apparat zum Herstellen von Rübenbrei
Rübenerde Erde, die mit den Rüben in die Fabrik eingebracht wird
Rübenkopf Gemeinsame Basis der Blätter der Zuckerrübenpflanze. Botanisch: Epikotyl Kurzbezeichnung: Kopf
Rübenlager Rübenvorrat auf entsprechend eingerichteten Flächen im Fabrikbereich Nicht: Rübensilo
Rübenmiete Gegen Witterungseinflüsse geschützter Rübenhaufen auf dem Feld Nicht: Rübenstapel
Rübenprobestecher Einstechvorrichtung zum Entnehmen von Rübenproben aus einer Ladung
Rübenpumpe Spezialkreiselpumpe zum Fördern von Rüben und Wasser
Rübenschwanz Unterer stark verjüngter Teil der Rübe
Rübenwaschmaschine Beispiel: Düsenwaschmaschine, Quirlwaschmaschine, Trommelwaschmaschine, Zyklonwaschmaschine Nicht: Rübenwäsche
Rübenwäsche Verfahrensabschnitt oder Gesamtanlage zum Reinigen der Rüben
Rücknahmezucker Fertigprodukte (Weißzucker, Rohzucker usw.), die wegen unzureichender Qualität in den Produktionsprozeß zurückgenommen werden Nicht: Schmutzzucker
Saatgut, einkeimiges Sammelbegriff für Präzisionssaatgut und monogermes Saatgut
Saatgut, kalibriertes Durch mechanisches Bearbeiten und Sieben auf einheitliche Größe gebrachtes Saatgut
Saatgut, monogermes Saatgut genetisch monogermer Sorten
Saatgut, pilliertes Durch Umhüllen auf einheitliche Größe gebrachtes Saatgut
Saccharose In der Chemie gebräuchlichster Trivialname für α-D-Glucopyranosyl-β-D-fructofuranosid Von den anderen Trivialnamen soll Rohrzucker wegen der möglichen Verwechslung mit der Herkunftsbezeichung für Zucker aus Zuckerrohr im Bereich der Rübenzuckerindustrie nicht verwendet werden (vgl. auch Rübenzucker als Bezeichnung für Zucker aus Zuckerrüben).
Saccharosegehalt Siehe: Zuckergehalt Zahlenangaben nur mit Kennzeichnung der Analysenmethode
Saft Oberbegriff für aus Pflanzen gewonnene wäßrige Lösung von Zucker und Nichtzucker
Saftreinigung Partielle Entfernung der Nichtzuckerstoffe aus dem Rohsaft verbunden mit der Herstellung eines thermostabilen Dünnsafts
Sandabscheider Nicht: Entsander oder Sandfänger
Schlamm Siehe: Carbonatationsschlamm
Schlammsaft Trübe, bestehend aus Saft und Carbonatationsniederschlag (z.B. Schlammsaft 1, Schlammsaft 2)
Schlammsaftkonzentrat Schlammsaft, dem mehr oder weniger Flüssigkeit entzogen worden ist Nicht: Schlammsuppe oder Dickschlamm
Schlammteich Erdbecken zum Lagern von Schlämmen
Schlammtransportwasser Wasser, das dem hydraulischen Transport von Carbonatationsschlamm und/oder Rübenerde dient
Schneidmaschine Nicht: Schnitzelmaschine
Schnitzel In der Schneidmaschine zerkleinerte Rüben Nicht: Schnitte
Schnitzel, extrahierte Schnitzel nach Verlassen der Extraktionsanlage Der Ausdruck Pülpe ohne Zusatz wird hier nicht empfohlen, da er im Deutschen eine andere Bedeutung (Fruchtmark) hat.
Schnitzel, vollwertige Kommerzieller Begriff für die zum Absatz bestimmten getrockneten nicht extrahierten Schnitzel (auch gepresst)
Schnitzelmaische Teil einer Extraktionsanlage Nicht: Brühtrog
Schnitzelmesser Zum Einsatz in Schneidmaschinen bestimmte Messer
Schosser Bereits im ersten Vegetationsjahr blühende und fruchtende Zuckerrübenpflanze Nicht: Stockrüben
Schwedische Wertzahl Siehe: Wertzahl, schwedische
Schwemmrinne Rinne zum Transportieren der Rüben mittels Schwemmwassers
Schwemmwasser Wasser zum Transportieren der Rüben
Schwemmwasserpülpe Im Schwemmwasser enthaltene feine Rüben- oder sonstige Pflanzenteilchen Nicht: Tabak
Schwänzeabscheider Apparat zum Entfernen von Rübenbruchstücken, vorwiegend Schwänzen, aus dem Schwemm- und Waschwasser Nicht: Schwänzefänger
Schädliche Kieselsäure Siehe: Kieselsäure, schädliche
Schädlicher Stickstoff Siehe: Stickstoff, schädlicher
Silinwert Länge von 100 g musfreien Schnitzeln in m als Maß für die spezifische Oberfläche bzw. die Schnitzelfeinheit Nicht: Silinzahl
Sirup Oberbegriff für Zuckerlösungen höherer Konzentration Nicht: Lösung oder Saft
Sirupabscheider Apparat zum Abscheiden von Sirup oder Magma aus Kristallisationsbrüden Nicht: Saftfänger oder Hodek
Spritzkopf Beweglich angeordnete Düse zum Abspritzen und/oder Schwemmen der Rüben
Steinabscheider Nicht: Steinfänger
Stickstoff, schädlicher Anteil des Stickstoffs in den Zuckerrüben, der bei der Verarbeitung bis in die Melasse gelangt und daher melassebildend wirkt Analytisch wird meist der a-Aminosäurestickstoff im Rübenbreiextrakt bestimmt, der nur einen Teil des schädlichen Stickstoffs ausmacht.
Substanzen, reduzierende Zahlenangaben nur mit Kennzeichnung der Analysenmethode, meist als Invertzucker berechnet. Der Begriff Reduzierende Substanzen ist stofflich nicht definierbar.
Sulfitation Einleiten von Schwefeldioxid (in der Rohrzuckerindustrie auch Verfahrensschritt der Saftreinigung)
Säen Einbringen einer definierten Anzahl von Kristallbruchstücken in Form einer Slurry zum Zweck des Kristallwachstums
Trockenschnitzel Getrocknete Preßschnitzel (auch gepresst)
Trockenschnitzel, melassierte Kommerzieller Begriff entsprechend Futtermittel-VO für das Gemisch aus Trockenschnitzeln und Melasse (auch gepresst)
Trockenschnitzel, nachmelassierte Getrocknete Preßschnitzel mit Melassezugabe nach der Trocknung (auch gepresst)
Trockenschnitzel, vormelassierte Preßschnitzel mit Melassezusatz getrocknet (auch gepresst)
Trockensubstanz Entspricht in den meisten Fällen der wasserfreien Substanz.
Trockensubstanzgehalt Zahlenangabe nur mit Kennzeichnung der Analysenmethode (gravimetrisch, refraktometrisch, aräometrisch) Nicht: Trockengehalt, Trockenstoff, wahre oder scheinbare Trockensubstanz
Verdampfapparat Nicht: Verdampfer oder Körper
Verdampfungskristallisation Kristallisieren durch Verdampfen des Lösungsmittels
Verdampfungskristallisationseffekt Differenz zwischen der Reinheit des Magmas und der Reinheit des Muttersirups des Magmas beim Ablassen Nicht: Kocheffekt
Verdampfungskristallisationsprozess Vorgang der Verdampfungskristallisation; diskontinuierlich: vom Beginn des Einziehens bis zum Ende des Abkochens
Verdampfungskristallisationsprozessdauer Zeit vom Anstellen bis zum Abstellen des Dampfs innerhalb der Chargendauer
Verdampfungskristallisator Apparat zur Durchführung der Verdampfungskristallisation Nicht: Kochapparat
Verdampfungsstufe Unter bestimmtem Heizdampfdruck arbeitende ® Verdampfapparat(e) (z.B. 1. Stufe, 2. Stufe) Die Kondensatbezeichnungen sind wie die Brüdenbezeichnungen den Stufen anzupassen (z.B. Brüden 1: Brüden der 1. Stufe Kondensat 1: Kondensat, das aus der(n) Kammer(n ) der 1. Stufe abläuft)
Verdampfungstrockner Trocknung durch Verdampfen ohne Anwesenheit von Inertgasen
Verdunstungstrockner Trocknung durch Verdunstung unter Anwesenheit von Inertgasen
Verteilermaische Verteilungsvorrichtung für Magma vor den Zentrifugen Nicht: Mixer
Vollwertige Schnitzel Siehe: Schnitzel, vollwertige
Vormelassierte Trockenschnitzel Siehe: Trockenschnitzel, vormelassierte
Weißzucker Kristallisierter Zucker hoher Reinheit Die Kennzeichnung der einzelnen Weißzucker erfolgt entsprechend fallender Reinheit mit arabischen Zahlen (z.B. Weißzucker 1, Weißzucker 2). Davon unberührt bleiben die Kennzeichnungen im Handel, z.B. die EWG-Kategorien.
Wertzahl, schwedische Verhältnis des Massenanteils der Schnitzel mit einer Länge > 5 cm zu dem mit einer Länge < 1 cn Nicht: Schwedenzahl
Zentrifuge Nicht: Fuge oder Schleuder
Zentrifugiersirup Aus einem Magma in einer Laboratoriumszentrifuge abgetrennter Run-off laboratory syrup Nicht: Zentrifugierprobe oder Schleuderprobe
Zucker Bezeichnung für das Disaccharid Saccharose und Produkte der Zuckerindustrie, die im wesentlichen aus Saccharose bestehen
Zuckergehalt c) Bereinigter Zuckergehalt Relative Messzahl für den Anteil des Zuckers in der Rübe, der unter standardisierten Bedingungen als Weißzucker im Fabrikationsprozess gewinnbar ist
Zuckergehalt a) Saccharosegehalt Die Bestimmung erfolgt im allgemeinen polarimetrisch (vgl. Polarisation). Wird der Begriff Zuckergehalt in diesem Sinne verwendet, dann bleibt unberücksichtigt, dass außer Saccharose andere Zuckerarten vorliegen können. Zahlenangaben nur mit Kennzeichnung der Analysenmethode.
Zuckergehalt b) Gesamtzuckergehalt Bei der Anwendung auf technische Produkte mit wesentlichem Anteil an anderen Zuckerarten als Saccharose (z.B. flüssige Zucker) soll die Bezeichnung Gesamtzuckergehalt verwendet werden. Zahlenangaben nur mit Kennzeichnung der Analysenmethode, meist als Saccharose oder als Invertzucker berechnet. Gesamtzucker ist kein Begriff
Übersättigung, kritische Übersättigung, bei der eine Keimbildung einsetzt Nicht: Beginn der Feinkornbildung