Integrierte Rüben- und Rohrzuckergewinnung mit hochleistungsfähiger Elektroenergieerzeugung

Aufgrund der Wasserknappheit einerseits und der Möglichkeiten zur Erhöhung der jährlichen Maschinenlaufzeiten andererseits hat es sich als lohnenswert erwiesen, die integrierte Rüben- und Rohrverarbeitung in den Ländern zu betrachten, in denen die klimatischen Bedingungen den Anbau beider Kulturen ermöglichen. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über ausgewählte und geeignete Technologien, die den Energiebedarf einer integrierten Rüben- und Rohrzuckerfabrik (duale Fabrik) minimieren. Demzufolge ist solch eine Fabrik Brennstoff-unabhängig und ermöglicht in erheblichem Umfang die Lieferung von Elektroenergie („Cogeneration“). Durch die überschüssige Bagasse aus der Zuckerrohrverarbeitung (üblicherweise 150–180 Tage) kann Dampf für die Rübenkampagne (üblicherweise 60–80 Tage) bereitgestellt werden ebenso wie für die Raffination von Rohzucker außerhalb der Erntezeit/Kampagnen.

Um die Investitionskosten in einem angemessenen Rahmen zu halten, ist die sorgfältige Auslegung der dualen Zuckerfabrik notwendig. Außerdem sollten möglichst viele Maschinen und Anlagen sowohl zur Herstellung von Rüben- als auch von Rohrzuckerzwischenprodukten genutzt werden können. Die unterschiedlichen Reinheiten und Farbgehalte der Rohr- und Rübensäfte bedingen eine etwas verschiedenartige Behandlung während der Saftreinigung und der Kristallisation, wobei aber der überwiegende Teil der Prozessschritte gleich ist. Die zusätzlichen Kosten einer effizienten dualen Zuckerfabrik werden bei weitem kompensiert durch die Gewinne aus erhöhter Zuckererzeugung und dem Verkauf von Elektroenergie sowie Rübenschnitzeln als wertvolles Viehfutter.


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