Der Einsatz von Peressigsäure als Desinfektionsmittel in der Extraktion

Eine Peressigsäure/Wasserstoffperoxid-Lösung (PAA) wurde als Desinfektionsmittel für die Extraktion während der Kampagnen 2004 und 2005 in der Zuckerfabrik Minerbio, Italien, verwendet. Die Zugabe von Formalin wurde stark eingeschränkt und für einige Wochen ganz ausgesetzt. Mehrmals war es notwendig, ein anderes Biozid einzusetzen, um eine mikrobiologische Aktivität bis zu einem Gehalt an l-Laktat von # 300 mg/L einzuhalten. Eine alkalische Lösung von Hopfen-b-Säuren erwies sich ebenfalls als sehr effizient bei der Verwendung als „Ergänzungsbiozid“ mit PAA.

Die Zugabe von PAA zur Extraktion verbesserte die Abpressbarkeit der extrahierten Schnitzel. In der Kampagne 2004 erhöhte sich die Trockensubstanz der Pressschnitzel um abs. 1,4 %. In der Kampagne 2005 wurde bei gleich bleibendem Trockensubstanzgehalt die Dosierung von Presshilfsmittel reduziert. Eine weitere vorteilhafte Auswirkung des Einsatzes von PAA war die Verringerung der Dünn- (–300 IU) und Dicksaftfarbe (–600 IU). Dies Farbreduzierung kann mit dem geringeren Glucosegehaltes im Rohsaft erklärt werden.

Auf Grund des hohen Preises von PAA und unter Berücksichtigung der Zuckerverluste, die größer sind als bei der Verwendung von Formalin, ergibt eine einfache Wirtschaftlichkeitsrechnung noch keine signifikanten Vorteile gegenüber Formalin. Eine exakte Nutzen-Kosten-Analyse sollte jedoch die sozialen und Umweltvorteile in Betracht ziehen.


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