Auf dem Weg zur nachhaltigen Entwicklung des Zuckerrübenanbaus – Grundlagen und mögliche Ziele

Seit einiger Zeit gab es keine wissenschaftliche Diskussion zur nachhaltigen Entwicklung der Zuckerrübenproduktion und die Vielzahl an Definitionen und Strategien erscheinen als irreführendes Wollknäul. Dieser Artikel fasst theoretische Aspekte, wie Sprachgebrauch, Prinzipien, Ziele und Herausforderungen von Bewertungssystemen, bezüglich der nachhaltigen Entwicklung der Nutzpflanzenproduktion im Allgemeinen zusammen. Ziel ist, ein gemeinsames Verständnis für harmonisierte und strategische Entscheidungsfindung und Zertifizierungen zu ermöglichen. Darüber hinaus zeigen wir die Potentiale von nachhaltiger Entwicklung von Anbausystemen sowie spezifische Optionen für die nachhaltige Entwicklung des Zuckerrübenanbaus. Neun der 17 Ziele Nachhaltiger Entwicklung der Vereinten Nationen (UN 2015) liefern einen Leitfaden für die nachhaltige Entwicklung des Nutzpflanzenanbaus. Wir identifizierten vier generelle Handlungsfelder: (i) Steigerung der Ertragsstabilität, (ii) Angehen ökologischer Herausforderungen, (iii) Ermöglichung von Risikoanalyse und -Vorhersage, (iv) Entwicklung von Zertifizierungssystemen. Weiterhin wurden acht hauptsächliche ökologische Herausforderungen identifiziert, die durch neun Anbauparameter adressiert werden können. Diese wurden mit deutschlandweiten Informationen zum aktuellen Zuckerrübenanbau verglichen. Dabei wurden die folgenden Aktivitäten als relevant identifiziert: (i) Etablierung von Vorhersage- und Risikoanalysesystemen für die Entscheidungsunterstützung und für den Präzisionsanbau in den Bereichen Beregnung, Krankheits- und Schädlingsmanagement, Düngerapplikation, Erntezeitpunkt; (ii) Schutz und Steigerung von organischer Bodensubstanz und von Bodenstruktur durch dauerhafte Bodenbedeckung, Streifenbearbeitung und Direktsaat sowie Reduktion schwerer Lasten bei der Ernte; (iii) Steigerung der oberirdischen Biodiversität, insbesondere durch die Integration von (semi-)permanenten Elementen wie Grünland, Blühstreifen, Hecken sowie Diversifizierung der Fruchtfolge insbesondere durch Leguminosen und Bodenbedecker; (iv) Reduktion der Treibhausgaseimission durch Blattabfuhr nach der Ernte und durch verringerten Dieseleinsatz wo immer möglich.


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