Analyse der Unkrautflora im Zuckerrübenanbau in Deutschland – Bundesweite Versuche 1995–202

Mit Hilfe der Ergebnisse aus 449 Herbizidversuchen, welche in den typischen Rübenanbaugebieten von 1995 bis 2022 durchgeführt wurden, ist die Unkrautzusammensetzung im Zuckerrübenanbau analysiert worden. Die insgesamt 1782 unbehandelten Kontrollparzellen aus dieser Versuchsserie spiegeln die lokale Unkrautzusammensetzung sowie den Unkrautdruck wider. Am häufigsten traten Chenopodium album (82,3 % aller Parzellen), Polygonum convolvulus (52,2 %) und Galium aparine (25 %) auf. Die durchschnittliche Anzahl unterschiedlicher Unkrautarten in den Feldversuchen sank von 4,9 im Jahr 1995 auf 2,9 im Jahr 2022. Der Versuchsstandort sowie das Versuchsjahr beeinflussten dies signifikant. Das Auftreten der häufigsten Unkrautarten hat sich ebenfalls verändert. C. album und P. convolvulus kamen zunehmend häufiger vor, während die Bedeutung von G. aparine und Matricaria chamomilla mit den Jahren abgenommen hat. Mögliche Gründe für diese Veränderungen sind unterschiedliche Bodenbearbeitungssysteme und -intensitäten sowie Änderungen in der Fruchtfolge mit abnehmender Anzahl an Fruchtfolgegliedern.

Neben Herbizidbehandlungen beeinflussen auch unterschiedliche Wirkstoffe das Auftreten und den Anteil von Unkräutern. Um regionale Unterschiede in der Verunkrautung identifizieren zu können, wurden die Versuchsstandorte auf unterschiedliche Cluster aufgeteilt, welche sich in den Parametern Boden, Temperatur und Niederschlag unterscheiden. In Regionen mit geringer Bodengüte, hohen Temperaturen und wenig Niederschlägen lag eine höhere Unkrautvielfalt vor. Dies liegt vermutlich an der geringeren Bodenbedeckung und der damit verbundenen schlechteren Unkrautunterdrückung. Der Anteil von C. album an der Gesamtverunkrautung war in allen Regionen sehr hoch, da dieses Unkraut unter einer Vielzahl von Umweltbedingungen wachsen kann. Bei P. convolvulus gibt es signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Regionen. Auf Standorten mit geringerer Bodengüte war der Anteil dieses Unkrauts an der Gesamtverunkrautung niedriger.


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