Blühstreifen zur Biodiversitäts- und Nützlingsförderung im Zuckerrübenanbau

Auf dem Südzucker-Versuchsgut Kirschgartshausen werden seit 2018 ein- und mehrjährige Blühstreifen in die Zuckerrübenfelder integriert. Die Wirkung der Blühstreifen auf die Biodiversität sowie auf Nützlinge und Schädlinge im Vergleich zum Zuckerrübenfeld wurde mit standardisierten Kescherfängen zwischen Mai bis September untersucht. Die Wirbellosen wurden in vier funktionale Gruppen eingeteilt: Bestäuber, natürliche Feinde, Schädlinge und andere Wirbellose. In den Blühstreifen wurden 4,6-mal mehr Wirbellosen-Biomasse und 2,4-mal mehr Individuen als im Zuckerrübenfeld gefangen. Bestäuber wurden fast nur in den Blühstreifen erfasst. Natürliche Feinde kamen in den Blühstreifen 4,7-mal mehr vor als im Zuckerrübenfeld und waren dort auch viel diverser. Die Anzahl an Brackwespen, Erzwespen, Marienkäfern und Sichelwanzen nahm zwischen 2018 und 2020 zu. In den Blühstreifen kamen 1,4-mal mehr potenzielle Schädlinge vor als in den Zuckerrübenfeldern, allerdings v.a. Wanzen und Rapsglanzkäfer, die für den Zuckerrübenanbau keine relevanten Schädlinge sind. Zikaden, die Hauptschädlinge von Zuckerrüben, kamen 3,7-mal weniger in den Blühstreifen vor als in den Zuckerrübenfeldern. Insgesamt erhöhen Blühstreifen die Biodiversität. Mehrjährige, artenreiche Blühmischungen sind besonders wertvoll. Bewährt haben sich unterteilte Blühstreifen mit gestaffelter Pflege, die zu jeder Jahreszeit Lebensraum und Rückzugsmöglichkeiten für Insekten bieten.


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Language: German

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