Methodische Untersuchungen zur Präzision von Sortenversuchen mit Zuckerrüben – Einfluss von Stichprobengröße und Stirnreihen

Die Richtlinien für die Durchführung von Sortenversuchen mit Zuckerrüben in Deutschland schreiben für eine repräsentative Schätzung des Rübenertrags Parzellen mit 80–100 Rüben vor. Wenn möglich, sollen eine oder zwei Stirnreihen quer zur Parzelle gedrillt werden, um Randeffekte an den offenen Wegen zu vermeiden. Die optimale Stichprobengröße wurde in den 1970er Jahren bestimmt und der Effekt von Stirnreihen wurde bislang nicht systematisch geprüft. Ziel der Untersuchungen war es, den Einfluss von Stichprobengröße und Stirnreihen auf die Präzision von Ertrags- und Qualitätsdaten von Zuckerrüben zu bestimmen. Dazu wurden 2016–2017 zwei Serien von Feldversuchen in Deutschland durchgeführt. In der Serie „Stichprobengröße“ (neun Versuche) wurden Proben mit 30, 60, 90 und 120 Rüben verglichen. Mit steigender Anzahl Rüben gingen die Variationskoeffizienten und die Grenzdifferenzen für Ertrags- und Qualitätsparameter zurück, besonders bei Vergrößerung der Stichprobe von 30 auf 60 Rüben. Im Vergleich zum aktuellen Standard von 90 Rüben war die Präzision bei 60 Rüben für den Zuckergehalt ähnlich, aber geringer für den Rübenertrag. Die aktuelle Stichprobengröße sollte daher nicht verringert werden. In der Versuchsserie „Stirnreihen“ wurden zehn Sortenversuche mit und ohne Stirnreihen angelegt. Die Präzision der Versuche mit Stirnreihen und ohne Stirnreihen unterschied sich nicht generell, der Einfluss auf die Grenzdifferenzen für Rübenertrag und Zuckergehalt war in den einzelnen Umwelten nicht einheitlich. Mit Stirnreihen war bei allen Sorten der absolute Rübenertrag (t pro ha) geringer und der Zuckergehalt höher als ohne Stirnreihen, aber die Sortenrangfolge im relativen bereinigten Zuckerertrag änderte sich nicht. Zuckerrübensorten können somit in Versuchen mit und ohne Stirnreihen ohne Präzisionsverlust auch innerhalb derselben Versuchsreihe geprüft werden.


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