Gewebezusammensetzung und -anordnung in Zuckerrübengenotypen mit unterschiedlicher Festigkeit im Hinblick auf Beschädigung und Pathogenbefall

Die Lagerungsverluste von Zuckerrübengenotypen hängen eng mit Beschädigungen während der Ernte und dem anschließenden Befall mit Schimmel und Fäulnis zusammen. Die genetische Variation der Lagerfähigkeit scheint vorrangig mit den strukturellen Eigenschaften der Rüben wie der Beständigkeit gegen mechanische Beschädigungen verbunden zu sein. Es sind jedoch keine Informationen verfügbar, wie die Gewebefestigkeit, die Gewebezusammensetzung und die strukturelle Organisation zu einer erhöhten Widerstandsfähigkeit gegen Beschädigung und Pathogenbefall führen. Ziel der Studie war es daher, genotypische Unterschiede in Bezug auf die Gewebefestigkeit der Zuckerrüben, den Zusammenhang zwischen Beschädigung und Pathogenbefall sowie die zugrunde liegende physiologische Grundlage der Gewebefestigkeit zu identifizieren. Feldversuche wurden 2018 mit 6 Genotypen an 2 Standorten durchgeführt. Die Rüben wurden im August und November geerntet. Nach der Ernte im November wurde ein Lagerungsversuch durchgeführt. Die Festigkeit der Rüben nahm von August bis November zu, wobei Rüben mit einem hohen Penetrationswiderstand des Periderms ebenfalls ein festes Gewebe im Inneren aufwiesen. Genotypische Unterschiede im Penetrationswiderstand wurden nicht von der Erntezeit beeinflusst, was darauf hinweist, dass dieses Merkmal während der gesamten Wachstumsphase stabil ist. Ein höherer Penetrationswiderstand der Zuckerrüben war mit einem geringeren Schimmelbefall während der Lagerung verbunden. Die Genotypen mit unterschiedlicher Festigkeit unterschieden sich im Fasergehalt (AIR), während die AIR-Zusammensetzung zwischen den Genotypen stabil war. Die Anzahl der Kambiumringe scheint die Gewebefestigkeit der Zuckerrüben nicht wesentlich zu beeinflussen. Im weiteren Projektverlauf wird durch mikroskopische Untersuchungen untersucht, ob genotypische Unterschiede in der Gewebefestigkeit auf Zellgröße oder Zellwandstärke zurückzuführen sind.


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