Legionellen in Wassersystemen der Fabrik

Legionellen sind pathogene Süßwasserbakterien, die in natürlichen und künstlichen Wassersystemen vorkommen und einen einzigartigen Wasser-Luft-Übertragungsweg besitzen. Die Wassertemperatur ist ein wichtiger Faktor, der die Kolonisation von Wassersystemen beeinflusst. Mögliche kritische Bereiche sind Kühlwasser, Nasswäscher, Sanitärwassersysteme und der aerobe Teil von Kläranlagen. Die jüngste Gesetzgebung in Europa, das 42. Bundes-Immissionsschutzgesetz, regelt die technischen und organisatorischen Anforderungen an die Betreiber von Verdunstungskälte-, Kühlturm- und Nasswäschersystemen. Die Verordnung legt zwei Prüfgrenzen und eine Eingriffsgrenze für Legionellen und die erforderlichen Maßnahmen bei Überschreitung der Grenzwerte fest. Die Referenzmethode ISO 11731:2017 hat Nachteile, wie z.B. die Analysezeit von 7–10 Tagen und mögliche falsche negative Ergebnisse durch störende Nicht-Legionellen-Bakterien. Alternative Methoden sind die quantitative PCR und die Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH-Test). Beide Methoden eignen sich für die Bestimmung von Legionellen. Der Betrieb des Legionellen-Positivsystems ist eine Herausforderung, die vor allem auf die signifikante Resistenz gegen Biozide zurückzuführen ist, wenn die Bakterien mit Biofilmen assoziiert sind. Vorbeugende und korrigierende Maßnahmen mit dem Schwerpunkt auf den Kühlwassersystemen werden zusammengefasst.


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