Untersuchungen zur Entwicklung eines abwasserlosen Ionenaustauschverfahrens zur Entfärbung von Zuckerlösungen

Die Regenerierung von Adsorberharzen erfolgt in der Zuckerindustrie mit einem erheblichen Überschuß an Natriumchlorid, das zu einem großen Teil in das Eluat gelangt. Das anfallende Abwasser ist daher sowohl organisch als auch anorganisch hoch belastet und führt zu ernsten Umweltschäden. Die zweckmäßigste Lösung dieses Abwasserproblems besteht in der Wiederverwendung des Eluats als Regeneriermittel. Hierzu muß jedoch durch Verdampfung des Waschwassers, das mit dem Eluat vermischt ist, das Anfangsvolumen des Regeneriermittels wiederhergestellt werden. Außerdem muß man die Farbstoffe zu ca. 85 % aus dem Eluat entfernen. Es wurde ein Verfahren entwickelt, mit dem man durch Zugabe von Kalk und Kohlendioxid zum eingeengten Eluat die Farbstoffe weitgehend abtrennen kann. Die Entfärbung des Eluats gelingt am besten, wenn zur Regenerierung der Adsorberharze Calciumchlorid an Stelle von Natriumchlorid verwendet wird. Mit diesem Verfahren kann man die Regenerierung von Entfärbungsharzen in der Zuckerindustrie erstmalig abwasserfrei gestalten. Eine Kostenanalyse zeigt, daß die Einführung dieser Regeneriermethode in Raffinerien nicht nur Umweltschäden vermeidet, sondern auch mit wirtschaftlichen Vorteilen verbunden ist. Der Einsatz abwasserloser Entfärbungsanlagen in Rübenzuckerfabriken kann unter bestimmten Voraussetzungen wirtschaftlich interessant sein, muß aber in jedem konkreten Fall sorgfältig geprüft werden.

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Language: German

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