Beurteilungskriterien für den Betrieb von Anaerobanlagen zur Reinigung saccharidhaltiger Abwässer – Teil 2: Besondere Berücksichtigung der Methanstufe

Die Optimierung des anaeroben Abbauprozesses in Anaerobanlagen der Zuckerindustrie setzt die gut aufeinander abgestimmte Trennung von Versäuerungsstufe (einschließlich Hydrolysestufe) und Methanstufe voraus; es stellen sich dann die optimalen Betriebspunkte beider Abbaustufen ein. Die Prozeßstufen Versäuerung und Methanisierung lassen sich in der Praxis nie völlig trennen. Je nach Betriebszustand kann die Situation eintreten, daß in der Versäuerungsstufe bereits methanisiert wird oder daß die Versäuerung unvollständig ist und die in die Methanstufe eintretenden unversäuerten Verbindungen in der Methanstufe versäuert werden müssen. Auf den optimalen Betriebspunkt der Versäuerungsstufe wurde im ersten Teil dieser Veröffentlichung eingegangen (Zuckerind. 120 (1995), 400-406). In diesem zweiten Teil der Veröffentlichung werden Möglichkeiten aufgezeigt, über die Bestimmung der Gehalte an spezifischen Coenzymen in der indifferenten Biomasse der Methanstufe diese Mischpopulation hinsichtlich ihrer Zusammensetzung aus versäuernden und methanisierenden Bakterien zu charakterisieren. Auf diese Weise konnten Impfschlammqualitäten festgestellt und Adaptionsprozesse des verwendeten Impfschlamms in Anaerobreaktoren beobachtet werden. Die Untersuchungen auf den Gehalt an Coenzym F420 in der Biomasse von Anaerobschlämmen aus Abwasserreaktoren der Zuckerindustrie ergab nach genügender Adaptionszeit einen Coenzym F420-Gehalt von 213-258 nmol/g organische Trockensubstanz.

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Language: German

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