Bildung zündfähiger Gasgemische in Extraktionstürmen – Ursachen und Maßnahmen zur Vermeidung

In der Kampagne 1993 war es in einem Werk der Südzucker AG bei Schweißarbeiten im Bereich der Turmextraktionsanlage zu einer Verpuffung gekommen. Daraufhin angestellte Messungen im Kopfraum der Extraktionstürme dieses Werkes zeigten, daß sich zündfähiges Gas in bedenklich hoher Konzentration gebildet hatte. Die detaillierte Untersuchung ergab Wasserstoff als Hauptbestandteil für die Zündfähigkeit dieses Gases. Organische Bestandteile wie z.B. Methan, Alkohole usw. waren darin lediglich in Spuren vorhanden. Wasserstoff ist ein Stoffwechselprodukt vieler anaerober Bakterien, darunter auch von thermophilen Clostridien. Mitte der 60er Jahre waren in österreichischen Zuckerfabriken bereits Infektionen mit Clostridien beobachtet worden, die aber aufgrund der damals noch üblichen Schwefelung zur Bildung von Schwefelwasserstoffgas in der Extraktion führten. Seinerzeit konnte die Gasbildung durch die Zugabe von Luft in die Extraktionstürme unterdrückt werden. Die unerwünschte Wasserstoffbildung kann ebenfalls durch die Zugabe von Luft in die Extraktionstürme wirksam bekämpft werden. Art und Weise der Luftdosierung werden beschrieben. Weiterhin wird auf mögliche technologische Vorteile einer solchen Luftdosierung eingegangen, für die die bisher durchgeführten Untersuchungen einige Hinweise liefern.

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Language: German

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