Zuckertrocknung und -kühlung mit dem Wirbelschichttrockner

Seit etwa 10 Jahren wird die sogenannte stationäre Wirbelschicht auch für die Trocknung und Kühlung von Weißzucker, Raffinade und Rohzucker eingesetzt. Am Beispiel Weißzucker werden die pneumatischen Voraussetzungen zur Fluidisierung in einem Wirbelschichtapparat dargestellt. Mit der Fluidisierung der Zuckerkristalle gelingt es, die Produktoberfläche nahezu vollständig zur Kontaktfläche mit der durchströmenden Trocknungs- bzw. Kühlluft zu machen. Daraus resultieren intensive Wärme- und Stoffübergangsbedingungen, die die Entfernung von Oberflächenfeuchte sehr effektiv gestalten. Zum Abbau des trocknungshemmenden Skin-Effekts an den Kristalloberflächen wird in einer weiterentwickelten Version des BMA-Wirbelschichttrockners/- kühlers der feuchte Zucker zu Beginn der Trocknung einer Kombination aus mechanischem und abschnittsweise fluidisiertem Transport unterzogen. Für die technologischen Bedingungen eines Weißzuckertrockners/- kühlers mit nachgeschaltetem Abluftfilter ist bei Einhaltung bestimmter Voraussetzungen die Schutzmaßnahme “Vermeidung von Zündquellen” ausreichend. Die im Werk Offstein der Südzucker AG installierte Wirbelschichtanlage zur Trocknung und Kühlung von Kristallzucker mit einem Durchsatz von 100 t/h erfüllt nach dem Umbau im Jahr 1996 die garantierten technologischen Parameter bei einem derzeit verfügbaren durchschnittlichen Zuckerdurchsatz von ca. 75 t/h. Die Investitionskosten liegen unter den vergleichbaren Kosten für eine Trocknung und Kühlung in einer Trockentrommel. Der im Vergleich mit dieser erhöhte Bedarf an elektrischer Leistung wird durch die niedrigeren Investitionskosten mehr als kompensiert.

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Language: German

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