Versorgungszustand und Düngebedarf von Zuckerrüben mit Schwefel

Schwefelmangel bei landwirtschaftlichen Kulturen wird aufgrund rückläufiger Einträge aus der Luft zunehmend diskutiert. Ziel der Untersuchung war es, den aktuellen Versorgungszustand sowie die Wirkung einer Schwefeldüngung auf Ertrag und Qualität der Zuckerrübe zu erfassen. Eine Felderhebung auf Praxisschlägen zeigte regionale Unterschiede in der Schwefelversorgung. Die Smin-Mengen im März lagen z.T. deutlich über 20 kg/ha (0-90 cm Bodentiefe), die Schwefelgehalte in jungen Blattspreiten der Zuckerrübe im Juli in den meisten Fällen über 0,35 %. Es gab keine Beziehung zwischen Smin-Menge und Schwefelgehalt im Blatt. In einer in-situ-Inkubation wurde eine Schwefel-Nettomineralisation von 42 kg/ha in 0-30 cm Bodentiefe von April bis Oktober unter Zuckerrüben ermittelt. Eine Schwefeldüngung hatte auf 21 Standorten 1996 und 1997 keine positive Wirkung auf Ertrag und Qualität der Zuckerrübe. Die Schwefelaufnahme lag mit 24 kg/ha (davon 8-10 kg/ha von der Rübe) deutlich unter der während der Vegetation freigesetzten Schwefelmenge. In Gefäßversuchen mit Sandkultur wurde ein Ertragsgrenzwert von 0,30 bis 0,35 % Schwefel ermittelt. Alle Ergebnisse lassen darauf schließen, daß derzeit kein Düngebedarf für Schwefel bei Zuckerrüben besteht.

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Language: German

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