Zuckerrüben aus Feldrandmieten – Erntequalität und Lagerungsverlust

Die Erntequalität von Zuckerrüben variiert mit den Bodenbedingungen, dem Rodertyp und Einstellung sowie der Sorte. Die Erntequalität kann die Lagerungsverluste beeinflussen, insbesondere wenn Beschädigungen entstehen. Um die Erntequalität von Zuckerrüben von Praxisflächen zu erfassen und die daraus resultierenden Lagerungsverluste zu quantifizieren, wurden 92 Praxismieten in ganz Deutschland beprobt und Informationen über die Erntebedingungen zusammengestellt. Im IfZ wurden Erdanhang, Blattreste, Durchmesser des Köpfschnitts, Wurzelspitzenbruch und Oberflächenbeschädigung der Rüben erfasst. Die Rüben wurden mit 6 Wiederholungen in einem Klimacontainer bei 9°C für 10 Wochen gelagert. Die Ergebnisse zeigen eine recht gute Erntequalität von Zuckerrüben in Deutschland auf. Die Bodenfeuchte bei der Ernte hatte keinen Einfluss auf die Erntequalität und die Lagerungsverluste. Bei sehr leichten wie auch schweren Böden waren die Erntequalität schlechter (Erdanhang, Wurzelspitzenbruch, Beschädigung) und die Lagerungsverluste etwas höher als auf den typischen Lehmböden. Es traten signifikante Unterschiede zwischen den Rodern unterschiedlicher Hersteller auf. Generell war hoher Wurzelspitzenbruch und starke Oberflächenbeschädigung verbunden mit einem hohen Befall mit Schimmel und Fäule, hohen Invertzuckergehalten nach der Lagerung und hohen Zuckerverlusten. Von den fünf meist gesäten Sorten zeigte sich insbesondere eine sehr empfindlich gegenüber Beschädigungen, was zu hohen Lagerungsverlusten führte. Die Faktoranalyse legt nahe, dass der Roder und dessen Einstellung sowie die Sorte eine höhere Bedeutung für die Erntequalität und die nachfolgenden Lagerungsverluste von Zuckerrüben haben als die Bodenbedingungen zur Ernte. Daher sollte der Optimierung dieser Faktoren große Aufmerksamkeit geschenkt werden.