ISSCT

Konzeptioneller Entwurf einer Rohr-Weißzucker-Fabrik mit maximaler Elektroenergieerzeugung

Die steigende Nachfrage des Marktes nach Weißzucker hoher Qualität hat zur Entwicklung der Mikrofiltration und anderer Verfahren geführt, die zur Vereinfachung der Extraktreinigung und der Kristallisation in Rohrzuckerfabriken beitragen. Werden diese Verfahrensweisen mit Hochdruck-Dampferzeugern und Entnahme-Kondensationsturbinen einerseits sowie elektrischen Antrieben anstelle von Dampfantrieben und kontinuierlichen einstrassigen Prozessschritten andererseits kombiniert, entsteht eine Weißzucker-Fabrik, die bei einem Elektroenergie-Export von ca. 35 kWh/t Rohr während der Kampagne (150 d/a) mindestens 40 % der verfügbaren Bagasse einspart. Die während der Kampagne zu Ballen gepresste Überschussbagasse wird in der Nebensaison als Brennstoff eingesetzt. Auf diese Weise können zusätzlich 77 kWh/t Rohr generiert werden. Bezogen auf einen Bilanzzeitraum von einem Jahr lässt sich somit insgesamt eine Exportenergie von 112 kWh/t generieren, ohne zusätzlichen Brennstoff oder aufwändige Verfahren wie die Gasifizierung von Bagasse einzusetzen.

Der Artikel gibt einen konzeptionellen Überblick solch einer Fabrik inkl. Gesamtlayout, Tabellen und Schemata sowie Massen- und Wärmebilanzen, gefolgt von einer kurzen Prozessbeschreibung und Kostenermittlung, basierend auf einer Verarbeitungskapazität von 24,000 t/d. Bei Annahme eines Ertrags von 40 US$ pro exportierter MWh erhöht die zusätzliche Export-Elektroenergie bei den derzeitigen Weißzucker-Weltmarktpreisen den jährlichen Umsatz einer Fa-brik um ca. 11%, bezogen auf den Erlös von Zucker und Melasse. Diese Aussicht könnte für eine Reihe von Rohrzucker produzierenden Ländern interessant sein.

Download PDF
Sprache: Englisch

Copyright © Verlag Dr. Albert Bartens KG

Rights and permissions