Biomassepotenzial aus der Landwirtschaft – Möglichkeiten und Grenzen

In zwei Studien wurden die Möglichkeiten und Grenzen der Biomasseerzeugung in der Landwirtschaft Niedersachsens anhand von Beispielregionen untersucht. Im Gemeinschaftsprojekt mit dem Leibniz-Institut für Agrartechnik in Potsdam-Bornim für Volkswagen und das Land Niedersachsen wurden in der „SUNREG I“-Studie in einem „Produktionsmodell“ sowohl Änderungen in der Anbaustruktur auf den Ackerflächen als auch das mobilisierbare Potenzial an Nebenprodukten (Stroh etc.) unter simulierten Änderungen der Erlös- und Kostenstrukturen geschätzt. Dabei zeigte sich sowohl beim Hochertragstandort „Börde“ als auch im viehstarken Gebiet selbst in Extremvarianten aller Szenarien eine hohe Stabilität der Anbaustruktur. Die betriebenen Produktionsstrukturen bieten eindeutige Einkommensvorteile. In der Region „Heide“, einem Gebiet mit geringer Flächenbonität und mäßigem Viehbesatz variierte die Produktionsstruktur z.T. deutlich. Die ökonomische Attraktivität ändert sich schon bei geringen Verschiebungen der Erlös-Kosten-Relationen.

Bei den bisher mangels Verwertungsmöglichkeiten vergleichsweise „frei“ verfügbaren Nebenprodukten erweist sich das Stroh aufgrund guter Lagerfähigkeit und funktionierender Bergesysteme trotz geringer Dichte (Volumengewicht max. 200 kg/m3) als das attraktivste Substrat. Allerdings können nur in Regionen mit hohem Getreideanteil bei geringem Eigenbedarf der Landwirtschaft an Stroh die in Anlagenstudien bislang genannten Mengendimensionen (>200 000 t organische Trockenmasse) bei vertretbarem Transportaufwand (<35 km) erreicht werden.

Die Studie „BTL-Dollbergen“, bei der das Biomassepotenzial innerhalb zentrischer Kreise um den Standort Dollbergen (30 km östlich von Hannover) analysiert wurde, kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Biomasse aus Stroh ist das einzige in ausreichenden freien Mengen zu 40 % niedrigeren Kosten verfügbare landwirtschaftliche Substrat.


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