Geruchs- und NH3-Emissionen reduzieren: Kondensation der Carbonatationsbrüden

Carbonatationbrüden aus der 1. und 2. Carbonatation enthalten eine beträchtliche Menge an Geruchskomponenten, NH3 und Abwärme, die normalerweise direkt in die Umwelt gelangen. Aufgrund von Nachhaltigkeitsgedanken, Verpflichtungen hinsichtlich Geruchsbelästigung und erwartet strengeren NH3-Emissionsgrenzwerten hat Suiker Unie beschlossen, Maßnahmen zur Reduzierung der Emissionen durch Carbonatationsbrüden zu ergreifen. Während der Rübenkampagne 2015 wurden Versuche im Pilotmaßstab durchgeführt, um die Wirksamkeit der indirekten und direkten Brüdenkondensation zu untersuchen. Basierend auf dieser experimentellen Arbeit wurde eine zweistufige Gaswäsche entworfen: In der ersten Stufe werden hauptsächlich die Brüden kondensiert und die Kondensationswärme gewonnen, um den gekalkten Saft zu erwärmen, während die eigentliche Wäsche im zweiten Gaswäscher stattfindet. Die zweistufige Gaswäsche wurde in Vierverlaten installiert und in der Rübenkampagne 2016 in Betrieb genommen. Der Hintergrund, die Versuche im Pilotmaßstab, das Auslegungskonzept sowie die erzielte Verringerung der Geruchs- und NH3-Emissionen im industriellen Maßstab werden diskutiert.